Wir sind heute sehr früh los, da die Wanderung sehr bekannt ist und als wir neulich mit anderem Ziel dort vorbei fuhren, war es enorm voll. Um 9:00 Uhr, für Wanderungen auf Madeira ist das früh ;-), sind wir am Parkplatz noch fast allein. Tolles Wetter auf 1100 m Höhe, aber noch sehr frisch und sehr windig.

Über eine asphaltierte Straße (für müde Touristen verkehrt hier ein Minibus) gelangt man zum 350m tiefer gelegenen Forsthaus Rabacal. Hier beginnt der Wanderweg entlang der Levada do Risco zum gleichnamigen Wasserfall.
Um diese Zeit sind noch wenige Wanderer unterwegs und man kann die Natur und den Weg noch genießen.



Risco Wasserfall

Der Risco Wasserfall befindet sich am Ende einer Sackgasse, man muss also da wieder raus, wo man hinein gelaufen ist.
100m Höhe überwindet das Wasser bevor es die Senkrechte verlässt und den Boden erreicht.
Von hier geht es ein Stück des Weges zurück und dann über Treppen hinab zur Levada das 25 Fontes.
Die Wanderung mag ja populär und sehr gut ausgebaut sein, aber ganz ohne Wanderausrüstung und einen Hauch von körperlicher Fitness, kommt man hier nicht aus. Das scheint aber nicht jedem hier klar zu sein.


Kolonnen-Wandern
Viel gebracht hat unsere frühe Anreise nicht: Nach dem wir den Risco Wasserfall in der ersten Stunde besucht haben, beginnt das „Kolonnen-Wandern“. Es scheint als habe sich die halbe Welt heute hier eingefunden, um diese 25 Quellen zu besuchen. Das hat man auf Madeira auch schon gemerkt und wo es möglich ist, entlang der Levada eine zweite Spur gemauert, um die Heerscharen von Wanderern zu kanalisieren. Auf verschiedenen Teilstücken ist es jedoch sehr eng und man muss warten, bis die nächste Gruppe in Reisebusstärke vorbei ist.
Klar, ist es schön hier. Auch klar: Diese Tour machen wir nicht noch einmal.


25 Quellen
Durch die Natur wandern und abgeschiedene Orte erreichen, die Einsamkeit und das Naturwunder genießen.
Hier nicht.
Die 25 Quellen befinden sich in einer fast kreisrunden Einbuchtung und diese hat einen Durchmesser von ca. 15 Metern.
Hier wird gevespert, in den Quellen gebadet, für das nächste Insta-Video geposed und es fliegen Drohnen.
Ich habe mir erlaubt, das alles nicht alles einzufangen.

Ein wenig abseits der Hauptroute ist es ganz schnell wieder sehr ruhig und man kann die Natur und die Wanderung genießen. Das Café am Forsthaus Rabacal ist echt nett und bietet eine tolle Auswahl an Leckereien für den einkehrwilligen Wanderer. Da es unterdessen immer voller wird - es ist unterdessen 13:00 Uhr - verlieren wir total die Lust am Wandern und nehmen, echt dekadent, den Minibus zurück zum Parkplatz.

Zu guter letzt sei noch der unten abgebildete Kater erwähnt. An den 25 Fontes streifte er umher und erleichterte mit großem Erfolg die Wanderer um Teile ihres hierher geschleppten Vespers.
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